Dienstag, 16. Oktober 2012

Luftdruck ....ein weiteres Mysterium

Hallo zusammen.

Es geht heute um den Luftdruck. Aber nicht den in unserer Atmosphäre ,sondern den , um den sich in der Crosserwelt Mythen und Mysterien gebildet haben.Nämlich den Luftdruck in den Crossreifen

Generell kann , nein muss man sagen das es DEN Luftdruck in den Reifen nicht gibt.An dem Punkt wird es schwierig das vernünftig zu vermitteln, weil hier auch teils "Glaubensfragen" betroffen sind. Und Glaubensfragen sind mitunter die, die am schwierigsten aus den Köpfen der Menschen zu bekommen sind.

Reifenhersteller tragen zum Teil auch ihren Teil dazu bei, dass man beim Luftdruck in den Reifen immer wieder mit Glaubensfragen konfrontiert wird. Generell gilt in Fragen des Glaubens ja seit jeher der Grundsatz des selbst ausprobierens. Und nun wird es dann schon interessanter. Wir müssen um Grundsatz ja zuerst einmal unterscheiden welche Reifen überhaupt gefahren werden. Nimmt man die weitläufig als Faltreifen bekannten Modelle, im französischen Pneu, oder im englischen als Clincher bezeichnet. Also die Reifen bei denen Reifen und Schlauch getrennt sind, oder die als Schlauchreifen , im französischen Boyaux, oder im englischen als Tubular bezeichnet.

Nehmen wir zuerst die Falt, Pneu, Clincher Version. Hier muss man generell immer etwas mehr Luft fahren als bei den Brüdern und Schwestern der Schlauchreifen , Boyaux, Tubular Fraktion. Dies ist zum einen dadurch begründet weil durch die andere Bau / Konstruktionsform der Felgen ein Durchschlag bei zu niedrigem Druck in den Reifen sehr negative Folgen haben kann. Nicht nur das der Schlauch durch das "quetschen" eines Schlages / Durchschlages beschädigt werden kann, nein auch die Felge an sich kann irreparablen Schaden erleiden. Ich empfehle daher folgende Methode. Diese gilt auch für die Schlauchreifen , Boyaux, Tubular Reifen.

Man nehme zuerst das Hinterrad. Das Hinterrad deshalb weil hier die meiste Belastung auf das ganze Gebilde Laufrad, Reifen, Schlauch erfolgt beim Fahren. Zuerst den maximal angegebenen Druck in den Reifen einbringen. Laufrad hochkant , wie im kompletten Rad auch, mit dem Reifen auf den Boden stellen. Nun setzt man sich auf das Laufrad mit dem ganzen Körpergewicht. In der Regel tut sich bei maximalem Druck nicht viel. Nun geht man hin und lässt stückweise die Luft ab. Immer im Wechsel mit wiederholtem auf das Laufrad setzen und Luft ablassen. Das ganze macht man so lange bis man merkt das der Reifen auf der Felge aufsetzt. Das ist je nach Körpergewicht individuell verschieden. Dadurch können leichtere Leute mit weniger Luft fahren , wie schwerere. Was ja auch logisch ist. Hat man den vorher beschriebenen Punkt erreicht, gebe ich als Sicherheitsreserve nochmal um die 0,5-0,7bar bei Draht/Pneu/Clicher Reifen hinzu. Das ganze dann auch beim Vorderrad, wo man eventuell nochmal 0,2-0,4bar mehr Luft einfüllt wie am Hinterrad, da schwammiges Gefühl am Vorderrad nicht gut ist bei Asphaltfahrten ,oder Antritten. Hier braucht man etwas mehr , ich nenne es vereinfacht mal "Stabilität" am Vorderrad. Normalerweise bewegt man sich dann bei Drahtreifen um die 2,5-3,3 bar

Bei geklebten Schlauchreifen/Boyaux/Tubulars gehe ich bis an den vorher beschriebenen Punkt an dem man mit dem Körpergewicht den Reifen bis fast zum Boden durch drückt. Durch die andere Bauform des Reifens, der ja im Prinzip ein geschlossenes System darstellt und der Felge , die ebenso ein geschlossenes System darstellt ,kann die Sicherheitsreserve geringer ausfallen. Hier reichen meist schon 0,2 bar mehr im Reifen aus damit nichts mehr durchschlägt. Bei Fahrten in weichem Sand kann man diese Sicherheitsreserve sogar komplett wegfallen lassen. Was soll im Sand auch durch schlagen? Das gleiche gilt auch für Fahrten auf Wiesengeländen, da hier ja keine Wurzeln, oder Steine vorzufinden sind. Vorderrad auch wieder plus 0,2 bar. Dann passt das. In Drücken ausgedrückt bewegen wir uns dann hier zwischen 1,4-2,2bar .

Das sind meine Empfehlungen. So verfahre ich bei mir selbst, an meinen eigenen Cyclocross Rädern im Wettkampf oder auch Training und auch bei von mir betreuten Sportlern in Weltcups , Weltmeisterschaften , oder aber auch ganz normalen Wettkämpfen. Meine Defektrate läuft gegen null. Zudem kommt hinzu das der Grip der Reifen mit dieser Methode ans Optimum heran kommt.

Ein nächster Post wird dann ein weiteres Mysterium beinhalten. Nämlich das der Reifenprofile. Auch hier wird zum Teil ein solcher Unsinn , bzw. Mysterien in die Welt gesetzt, dass dieses Thema ein extra Post verdient.

Ich hoffe ein wenig beim Thema Luftdruck geholfen zu haben.

Bis dahin....haltet durch!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank dein Blog ist sehr interessant ! Christoph